Geistlicher Impuls für den 30. Sonntag im Jahreskreis C
Posted by michaelcziba - 23. Oktober 2019
Liebe Gemeindemitglieder.
Das heutige Evangelium ist klar und eindeutig. Kein Mensch hat Grund und Berechtigung zum Hochmut – nicht gegenüber Gott und nicht gegenüber anderen Menschen. Und ganz bestimmt kein Recht, andere Menschen zu verachten. Vielmehr sind wir aufgefordert zu Bescheidenheit und Demut, sollen uns der eigenen Sündhaftigkeit bewusst sein – ohne daran zu verzweifeln. Wenn das Evangelium auch klar und eindeutig ist, müssen wir uns doch vor vorschnellen Schlüssen hüten. Denn der Pharisäer ist nicht durch und durch schlecht. Und wir müssen uns – gemäß dem Evangelium – davor hüten, den Stab über den Pharisäer zu brechen. Dazu haben wir kein recht. Und wir dürfen auch nicht vergessen: Der Pharisäer führt ein Leben, wie es Gott gefällt – wenn da nicht dieser Hochmut wäre. Und der Zöllner erhält keinen Freifahrtschein. Zu seiner ehrlichen Reue gehört auch der Versuch, sein Verhalten zu ändern. Sonst wäre seine Reue nicht echt. Aber auch darüber dürfen wir nicht urteilen. Denn entscheidend bleibt die Demut, wie es im 1. Petrusbrief heißt: „Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade.“
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