Pfarrgemeinderat »Christen am Rhein«

Köln: Flittard – Stammheim – Bruder Klaus

Der Pfarrgemeinderat berichtet: Die letzte Heilige Messe in St.Johannes Evangelist 2018

Posted by Florian Seiffert - 14. Juli 2018

Ich war bei den Abstimmungen dabei, als wir im Pfarrgemeinderat (PGR) die Schließung von St.Johannes Ev. beschlossen haben. Ich war dafür. Es gab für mich keine Alternative. So fühle ich mich verpflichtet, auch zum letzten Gottesdienst vor Ort zu sein. Mit mir sind vom PGR acht Mitglieder da. Das ist super. Pfarrer Cziba zelebriert, Pfarrer Filler ist auch gekommen, viele Messdienerinnen und Messdiener machen den Gottesdienst noch ein bisschen feierlicher. Im Kirchenschiff dominieren die weißen und grauen Haare.

Abschied, St. Johannes Ev.

Abschied, St. Johannes Ev.

Die Lieder zur letzten Heiligen Messe sind sorgfältig gewählt, scheint mir: „Mir nach spricht Christus, unser Held, … nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach.“
Das passt gerade. Kreuz, Ungemach, Wandel.
Pfarrer Cziba macht am Evangelium deutlich, dass wir heute viel, viel besser ausgerüstet sind, als die Apostel auf ihrer ersten Mission, um die Menschen mit Gott bekannt zu machen. Wir brauchen Kirchen eigentlich nicht. Sie sind Mittel zum Zweck. Jesus und seine Apostel hatten keine Kirchen, brauchten sie nicht! So tut uns der Verlust von St.Johannes zwar weh – es ist auch ohne Zweifel eine schöne Kirche – aber unser Seelenheil hängt nicht daran. Die Gottesdienste von St.Johannes Ev. ziehen um nach St.Mariä Geburt, so beten wir an einem anderen Ort weiter. Wir werden uns daran gewöhnen (müssen).

Ich frage mich, wie konnte es dazu kommen? Warum müssen wir Kirchen schließen? Ich denke, es liegt an mir und Dir, am Volk Gottes. Es liegt nicht am Pfarrer, nicht am Kirchenvorstand, nicht am Pfarrgemeinderat. Die sind nur die Überbringer der schlechten Nachricht. Aber der Kern ist, dass es nicht mehr genug Menschen gibt, die in die Heiligen Messen kommen, die gläubig sind, es wächst nicht genug nach, es blüht und wächst einfach nicht in der Kirche – im Moment jedenfalls. Das bedeutet weniger Kirchensteuereinnahmen, weniger im Haushalt der Pfarreien, weniger Möglichkeiten alle Gebäude zu erhalten. So müssen wir unsere Gebäude den Einnahmen anpassen. Jetzt trifft es die erste Kirche bei uns.

Wir singen zum Abschluss: „Meine Zeit steht in Deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in Dir.“
Das hört sich doch sehr gut an.

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